Der Mystische Psalter von Anna vom Sternengrund beschreibt den inneren Weg des Menschen zu einem guten Leben. Er holt ihn im Alltag ab und führt ihn zu Erfüllung und Freude. Durch ihre kraftvollen und doch sanften und heilsamen Worte vermitteln die Meditationstexte innere Ruhe und mentale Stärke. Sie nehmen den heutigen Menschen mit auf eine spirituelle Reise, die ihn tröstet und lebendig macht. Ihr Ursprung ist die alte hebräische Gebetstradition der Psalmen. Sie selbst sind dabei durch eine mystische Transformation gegangen. Mit dem ersten Band „Buch der Hoffnung“ beginnt eine siebenteilige Reihe.
Der erste Band stellt insbesondere die Hoffnung ins Zentrum. Damit beginnt die innere Reise: Der Mensch überwindet Leiden und Ängste und gelangt zum Vertrauen auf das Göttliche in ihm selbst. In der Hinwendung zu diesem seinem höheren Selbst vollzieht sich eine mystische Wandlung.
Über die Autorin
Für Anna vom Sternengrund ist Spiritualität ein entscheidender Teil ihres Lebens. Seit mehr als zwanzig Jahren meditiert sie täglich. Dabei praktiziert und erprobt sie Meditationsformen und spirituelle Übungen aus verschiedenen Traditionen. Auf ihrer Suche nach (Selbst-)Erkenntnis setzt sie sich intensiv mit verschiedenen Religionen und Philosophien auseinander. Daneben hat sie ein wissenschaftliches Studium der Germanistik, Religionswissenschaft und Theologie absolviert. Ihr (Herzens-)Anliegen ist es, spirituelle Tiefe mit geistiger Weite zu verbinden, um den Menschen den Weg zu mehr Lebensfreude und Zufriedenheit zu ebnen. Unter ihrem bürgerlichen Namen arbeitet sie als Journalistin, Bloggerin und Sachbuchautorin.
Anna vom Sternengrund: Mystischer Psalter. Meditation heilsamer Worte, Band 1 – Buch der Hoffnung, Verlag Brockenmystik, Wernigerode 2024, 104 Seiten, Hardcover: ISBN 978-3-933246-98-1, Preis: 16 Euro (Kauf beim Kulturkaufhaus Dussmann), E-Book: ISBN 978-3-933246-99-8, Preis: 3,99 Euro (Kauf bei Amazon)
Inhaltsverzeichnis
Der Mystische Psalter als Weg der Hoffnung
Der Weg der Hoffnung
Hoffnung als Lebenselixier
Woher stammt der Mystische Psalter?
Wie kam es zum Mystischen Psalter?
Wie lässt sich der Mystische Psalter meditieren?
Buch der Hoffnung
Meditation 1 bis 25
Über die Autorin
Kontakt zu Autorin und Verlag
Leseprobe
Der Weg der Hoffnung
Wie kann ich glücklich werden? Wie kann ich ein glückliches und erfülltes Leben führen? Wie werde ich frei von den Sorgen und Nöten des Alltags? Das sind zentrale Fragen, die sich die Menschen seit Anbeginn ihrer Existenz gestellt haben. Der Mystische Psalter gibt darauf diese Antwort: Wenn ich mein höheres Selbst – das Göttliche in mir – erkenne, dann werde ich Glück und Fülle erleben. Dann kann ich das Einssein mit dem Göttlichen wahrnehmen und spüren. So geschieht eine fundamentale Verwandlung – eine mystische Wandlung.
Das bedeutet natürlich nicht, dass alle Schwierigkeiten, Herausforderungen und Leiden verschwinden oder sich ein für alle Mal vermeiden lassen. Aber diese mystische Wandlung und die damit verbundene (Selbst-)Erkenntnis macht es möglich, allen Leiden und Nöten anders zu begegnen. So kann ich aufhören, mir selbst und anderen zu schaden. So werde ich zu dem Menschen, der in mir angelegt ist. Ich kann mich selbst entfalten. Damit werde ich zum Segen für meine Mitmenschen und natürlich auch für mich selbst.
Die mystische Wandlung verändert alles: Ich bin nicht mehr wie ein Blatt im Wind, das sich ganz und gar von den Stürmen des Lebens hin und her wehen lässt. Ich bin nicht mehr meinem Kummer, meinen Schmerzen und Leiden, meinen Ängsten und Sorgen ausgeliefert. Denn ich weiß mich in meinem Inneren geborgen – in meinem höheren Selbst, dem Göttlichen in mir. Es wird mir zur Schutzhütte. Dort ist meine Stärke. Dort bin ich eins mit der göttlichen Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit.
Ich erlebe mein Einssein mit meinem göttlichen Wesenskern, indem ich mich abwende von meinem Ego. Dieses ist jene Bewusstseinsebene, die mir einredet, mein wahres Sein erschöpfe sich in meinen spontanen Emotionen, Sorgen und Wünschen.
Es sind gerade diese Illusionen, die ein Großteil meiner Leiden ausmachen. Sie verstärken oft meine Nöte, sie entfachen vielfach Wut, Neid und tiefe Traurigkeit. Sie führen häufig zu sinnlosen Vergleichen, destruktiven Gedanken und zerstörerischen Gefühlen.
Doch der Mystische Psalter beschreibt nicht nur dieses tiefe Tal der Tränen mit seinen Gefühlen der Angst, der Einsamkeit und Traurigkeit. Er zeigt mir und allen, die ihn lesen, auch einen Weg heraus aus diesem Leiden – einen Weg der (Selbst-)Erkenntnis, der Selbstwirksamkeit und Selbstannahme und schließlich auch der Menschen- und Selbstliebe. Diesen Weg zeichnet der Mystische Psalter in sechs Bänden nach. Auf diesem Pfad lassen sich verschiedenen Stationen erkennen. Sie entsprechen den Phasen, die uns Menschen auch in verschiedenen Mythologien begegnen. Der Religionswissenschaftler Joseph Campbell hat viele alten Mythen erforscht und ein grundlegendes Modell dieser Phasen vorgestellt – die sogenannte „Heldenreise“. Es handelt sich um eine Reihe von Stationen, die Helden bei der Bewältigung ihrer Aufgabe durchlaufen. Aber nicht nur in der Mythologie, sondern auch in vielen Romanen und Filmen lassen sich diese Stationen wiederfinden. Inzwischen werden sie auch in der Beratung und Therapie eingesetzt.
Die Heldenreise beginnt mit dem Ruf, in die Fremde aufzubrechen, um jene Aufgabe zu erfüllen, zu der die Person berufen ist. Diese aber verweigert sich zunächst der Aufforderung. Doch dann ändert sich ihre Geisteshaltung und sie bricht zur Reise auf. Sie erlebt Höhen und Tiefen, begegnet einem Mentor und besteht schwierige Prüfungen. Schließlich gerät sie in einen Zustand tiefster Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Am Ende steht aber ihr Sieg. Nun werden ihr Mut und Kampfgeist belohnt und sie kehrt siegreich in ihre Heimat zurück.
Auch im Psalter lässt sich also dieses Muster finden … allerdings begegnen wir ihm hier in wesentlich komplexerer Form als bei vielen anderen Texten. Die einzelnen Phasen sind zwar erkennbar und prägen den Psalter in ihrer jeweiligen Strecke. Aber es gibt zugleich nicht nur einen Handlungsstrang, sondern eine große Gleichzeitigkeit von Gefühlen, Gedanken und Handlungen. Darin ist er ganz realistisch und lebensnah! Der Psalter zeigt in allen Phasen – in all seinen Bänden – die ganze Vielfalt menschlicher Erfahrungen. Da findet sich überall das Element des Rufs und der Reise, des inneren Kampfes und des Leidens, aber auch der Belohnung, der Freude und des Segens. Der Mystische Psalter ist vergleichbar mit der Schichtmalerei, bei dem dünne und deckende Farbschichten auf die Leinwand aufgetragen werden. Mal dominiert das Leiden und die Traurigkeit, mal die Hoffnung und mal die Freude. Am Ende wird alles zu einem harmonischen Gesamtwerk!
Dieser Besonderheit des Psalters habe ich insofern Rechnung getragen, als ich mich entschlossen habe, die einzelnen Phasen der Heldenreise – je nach Version variieren sie zwischen 12 und 17 Phasen – zu sechs Phasen zusammenzufassen.
Alles beginnt beim Mystischen Psalter mit der Hoffnung und Erwartung, dass jedem Menschen ein gutes Leben bestimmt ist – nicht ein Leben des Mangels und Leidens, sondern eines des Glücks und der Erfüllung. Deshalb durchzieht das Thema Hoffnung wie ein roter Faden den ersten Band des Psalters. (Dazu später mehr.) Damit ergeht auch ein Ruf an den Menschen, nicht in seinem jetzigen Leben und seiner aktuellen Geisteshaltung zu verharren, sondern sich aufzumachen und dem Ruf, der aus seinem Innern kommt, zu folgen. Es ist der Ruf, nicht an seinen Illusionen festzuhalten, sondern sie loszulassen und sich der Wahrheit zuzuwenden – der Wahrheit, dass in ihm das Göttliche wohnt, sein höheres Selbst! Es ist auch der Ruf, den eigenen ganz persönlichen Weg zu gehen!
Der zweite Band zeigt die ganze Widersprüchlichkeit des Aufbruchs. Da gibt es Verse voller Trost und Zuversicht. Das höhere Selbst redet. Es hilft, tröstet und spendet Mut. Gleichzeitig wird aber deutlich, wie weit der Weg zum Ziel, zu Glück und Erfüllung noch ist. Da gibt die Weigerung der suchenden Seele, sich der Wirklichkeit des höheren Selbst zu stellen, aber auch Erkenntnisfortschritte. Bei alledem bleibt das zentrale Motiv des zweiten Bandes der Trost.
Vertrauen ist das grundlegende Thema des dritten Bandes des Psalters. Denn ohne Vertrauen lässt sich die Schwelle der Erkenntnis nicht überschreiten. Ohne Vertrauen ist es nicht möglich, die Prüfungen des Alltags zu bestehen und an (Selbst-)Erkenntnis zu wachsen.
Der vierte Band führt den Gedanken der Heldenreise weiter. Es geht um eine innere Reise, die kein Erholungsurlaub ist, sondern eine Expedition ins Ungewisse, die bis in die tiefste Verzweiflung führen kann. Dabei zeigt sich, wie wichtig das zentrale Motiv des vierten Bandes ist: die innere Stärke, die sich aus dem höheren Selbst, dem Göttlichen im Menschen, speist.
Wie bei der Heldenreise ist auch beim Mystischen Psalter die beschwerliche Reise heilsam. Sie bringt im wahrsten Sinn des Wortes Segen. Deshalb steht auch der Segen im Zentrum des fünften Bandes. Das Ganze gipfelt dann in der großen Freude, im unendlichen Glück, das der Reisende am Ende seines Abenteuers empfindet. Deshalb ist die Freude das zentrale Motiv des sechsten und letzten Bandes. Darin wird das große Loblied gesungen, das das höhere Selbst, das Göttliche im Menschen, preist. Und dieses Selbst ist zugleich der Grund des gesamten Kosmos, in dem wir Menschen alle leben und miteinander verbunden sind! Durch dieses Selbst haben in jedem Menschen Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit ihre Heimstatt. So gibt es in all den Nöten und Leiden der Welt in jedem Menschen einen Ort des Glücks und der Erfüllung.
Wer sich dieser innewohnenden Stärke zuwendet – dem höheren Selbst –, ist den Stürmen des Lebens, den eigenen Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken, nicht mehr schutzlos ausgeliefert. Denn dieses Selbst ist eine uneinnehmbare Burg, eine sichere Schutzhütte! Dieser sichere Ort ist in jedem von uns Menschen!
Gleichzeitig ist dieses Göttliche im Menschen eine Quelle der Inspiration, Stärke, Fülle und Erfüllung. Der Psalter weist den Weg zu dieser Quelle. Er führt vom Anhaften an Illusionen und dem Festhalten am eigenen Ego – das einem mehr schadet als nutzt – hin zu einem Leben in großer Freiheit und Erkenntnis, hin zu einem Leben, in dem Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit zu Hause sind! Zu all dem bist auch Du eingeladen, liebe Leserin und lieber Leser!
Hoffnung als Lebenselixier
Der Mystische Psalter beginnt mit einer Botschaft der Hoffnung. Sie ist die Erwartung, dass alles gut wird, dass Leiden und Sorgen, Ängste und Traurigkeit nicht das letzte Wort haben, dass sich der Mangel überwinden lässt, dass der Mensch zum Glück bestimmt ist. Dabei beschreibt der Psalter keine Hoffnung, die im Ungefähren bleibt. Die Hoffnung hat eine Richtung: Sie nimmt das höhere Selbst, das Göttliche im Menschen, in den Blick. Davon erwartet der meditierende Mensch Hilfe und Rettung, Glück und Erfüllung. Es ist also eine frohe Erwartung, die das erste Buch des Mystischen Psalters prägt.
Aber diese Hoffnung macht nicht passiv, sie beeinträchtigt nicht die eigene Motivation und Stärke. Denn im Mystischen Psalter kommt Hilfe und Unterstützung nicht von einem jenseitigen Wesen. Vielmehr ist das Göttliche im Menschen, sein höheres Selbst, des Menschen Hoffnung! Dieses Göttliche ist zugleich der allen gemeinsame Grund der Existenz, der Urgrund des gesamten Kosmos. Es wandelt alles zum Besseren. Lässt sich der Mensch auf diesen Urgrund ein, geschieht seine mystische Wandlung. Er erkennt sein wahres Wesen … das Göttliche in ihm. Und das gibt ihm die Kraft, seine Lebensreise zu bestehen und sie fruchtbar werden zu lassen … für seine Mitmenschen und für ihn selbst. Das befreit ihn zu seinem wahren Sein.
(Selbst-)Erkenntnis errettet den Menschen. So entlarvt der Mensch seine Illusionen. Er versteht, dass es die eigenen Illusionen sind, die der tiefste Grund für vielerlei Leiden sind. Diese Erkenntnis sprengt die Ketten der Angst und des Mangels. Der Mensch sieht sich nicht mehr als Mangelwesen und Problem, sondern nimmt das Göttliche, das Vollkommene in sich wahr. Diese neue Sichtweise, dieser Perspektivwechsel macht alles neu! Aus Mangel wird Fülle und Glück. Der Mensch ist nicht mehr seinem blinden Schicksal ausgeliefert. Er wird selbst aktiv und begibt sich auf eine innere Reise, an deren Zielpunkt Selbstannahme und Selbstliebe stehen – und damit das größte Glück menschlicher Existenz. Denn die Selbstliebe bildet die Grundlage für Weisheit, Gerechtigkeit und allumfassende Liebe auch zu anderen Wesen.
Die Hoffnung und frohe Erwartung auf dieses Glück ist der Ausgangspunkt und der ständige Kompass auf der inneren Reise des Menschen. Sie gibt ihm Mut und Stärke. Sie lässt den Menschen alle Herausforderungen und Dunkelheiten auf dem Weg überwinden. Gleichzeitig nimmt sie das Erreichen des Ziels schon vorweg. Die Hoffnung lässt den Menschen bereits im Hier und Jetzt die Freude und den Segen erfahren, die ihm bei Erreichen des Ziels bestimmt sind.
Meditation 1
Wohl der,
die sich der Heiligen
zuwendet,
die in der Schau der Ewigen
ihre Erfüllung findet.
—
Wohl der,
die ihren Illusionen keinen Glauben schenkt,
noch den Weg geht,
auf den sie Täuschungen führen wollen.
—
Sie ist wie ein Baum,
gepflanzt an Wasserbächen.
Sie bringt Frucht zur rechten Zeit.
Sie gleicht grünen Blättern,
die nicht verwelken.
Was sie macht,
das gelingt vollkommen.
—
Anders sind die,
die von Täuschungen beherrscht werden.
Sie sind wie welke Blätter,
die der Wind verstreut.
Es vergeht der Weg jener,
die ihren Illusionen folgen.
Aber der Weg jener bleibt,
die sich führen lassen
vom Göttlichen in ihnen,
ihrem höheren Selbst!